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Eingewöhnungszeit

Die Eingewöhnung ist die wichtigste Phase in der Kinderbetreuung. In der Eingewöhnungszeit sollte das Kind unbedingt die Gelegenheit haben, sich allmählich und im Beisein einer Bindungsperson mit der Betreuerin, den anderen Kindern und der neuen Umgebung vertraut zu machen. Dieser sanfte Beginn ist von großer Bedeutung für den weiteren Verlauf der Betreuung.

Die Eltern und die Betreuerinnen haben die Aufgabe, das Kind in dieser Zeit zu unterstützen. Dafür wird viel Engagement und Zeiteinsatz abverlangt. Allerdings gelingt es den Kindern dadurch leichter, Vertrauen zu einer neuen Person zu entwickeln, wenn dies in Anwesenheit der Mutter oder der Vaters geschieht. Sie brauchen diese Person als „sichere Basis“, bei der sie Zuflucht und Trost suchen können, wenn sie sich überfordert fühlen.

Jedes Kind ist anders!

Bei den meisten Kindern dauert die Eingewöhnung etwa 14 Tage. Je nach Alter, Temperament und früheren Erfahrungen des Kindes sind manchmal auch 4 Wochen erforderlich oder auch nur wenige Tage ausreichend. Da Eltern aber nicht genau wissen können, wie genau sich ihr Kind verhält, sollte eine Eingewöhnungszeit von 4 Wochen eingeplant werden. Wichtig ist, dass nach der Eingewöhnung nicht wieder eine Zeit ohne Großtagespflege folgt. Nur so kann eine Kontinuität in den Abläufen und Gesprächen erreicht werden, die dem Kind Sicherheit vermitteln.

Ich werde mit der Eingewöhnung erst beginnen, wenn vorher alle wichtigen Fragen mit den Eltern besprochen wurden. Beide Seiten sollen überzeugt sein, dass gute Voraussetzungen für ein Gelingen der Eingewöhnung bestehen.

Wie können die Eltern ihr Kind bei der Eingewöhnung unterstützen?

  • Eltern sollen daran denken, ein immer gleiches „Übergangsobjekt“ (Schnuller, Teeflasche, Lieblingstuch, oder Lieblingsteddy) in die GTP mitzunehmen und dem Kind zu belassen, wenn sie gehen. Dem Kind hilft dies, die Trennung zu verkraften. Der vertraute Gegenstand stellt die Verbindung zu der Mutter und seinem Zuhause her.
  • Die Mutter soll sich vom Kind verabschieden und wenn sie fortgeht, sagen, wann sie wieder kommt. Ein Ausdehnen des Abschieds ist nicht ratsam.
  • Die Eingewöhnungszeit sollte möglichst nicht mit besonderen Ereignissen in der eigenen Familie zusammenfallen, die Unruhe und Veränderungen mit sich bringen (z. B. Einschulung eines Geschwisterkindes, Umzug).
  • Die Eingewöhnungsphase ist beendet, wenn sich das Kind von der Tagesbetreuungsperson trösten lässt und wenn es ihr gegenüber ein ausgeprägtes Bindungsverhalten zeigt. Dennoch kann es vorkommen, dass das Kind weint, wenn die Mutter sich verabschiedet.

Wochenplan

Ein strukturierter Tages- und Wochenablauf vermittelt Kindern Sicherheit. Außerdem haben die Kinder so die Möglichkeit, schneller die Wochentage zu lernen.

Montag – "Spielzeugtag"

Es ist viel einfacher, die Woche zu beginnen, wenn das Lieblingsspielzeug dabei ist. Kinder dürfen ihre Spiele und Spielzeuge von zuhause mitbringen. Sie zeigen es den anderen Kindern und erklären, wenn nötig, die Spielregeln. Alle Kinder haben die Möglichkeit, neue Spiele kennenzulernen. Außerdem lernen die Kinder, ihre eigenen Spielsachen mit anderen zu teilen.

Am Montag gibt es zudem eine "Musikstunde", in der wir gemeinsam musizieren.

Dienstag – "Büchertag"

An diesem Tag wird viel gelesen. Kinder können ihre Lieblingsbücher von zu Hause mitbringen. Vielleicht kennen sie schon das Buch oder die Geschichte und können selber erzählen, worum es geht.

Mittwoch – "Theatertag"

An diesem Tag ist Phantasie gefordert. Wir machen Puppentheater, stellen selber die Geschichten dar. Manchmal inszenieren wir die am Dienstag gelesene Geschichte.

Am Mittwoch gibt es zudem eine "Musikstunde", in der wir gemeinsam musizieren.

Donnerstag – "Sporttag"

An diesem Tag werden gezielte Sportübungen für die Entwicklung der Grobmotorik, des Gleichgewichts und der Geschicklichkeit gemacht.

Freitag – "Kochtag"

An diesem Tag lernen wir, was gesundes Essen ist, lernen es selbst zuzubereiten und genießen es anschließend zusammen.

Am Freitag gibt es zudem eine "Musikstunde", in der wir gemeinsam musizieren.

Tagesablauf

Die Zeitangaben sind Richtwerte und sind abhängig vom aktuellen Tagesgeschehen, der Gruppensituation, den geplanten Aktionen, den Witterungsverhältnissen und natürlich richtet sich der Tagesablauf auch nach den Bedürfnissen und dem Rhythmus der Kinder.

Im Folgenden wird dargestellt, wie ein Tag in der Großtagespflege "Engelchen" ablaufen kann:

  • 7:30 - 8:30 - Bringzeit der Kinder.
  • Nach Verabschiedung von den Eltern können die Kinder, falls sie noch müde sind, kuscheln oder sie haben die Möglichkeit zu spielen.
  • 8:30 - 9:00 - Hände waschen, anschließend gemeinsames Frühstück.
  • 9:30 - 10:00 - Morgenkreis: Gezielte Beschäftigungen, musikalische Projekte.
  • 10:00 - 10:45 - Freispiel. Die Kinder können sich ihre Aktivitäten aussuchen (bei zulässigem Wetter immer draußen).
  • 10:45 - 11:00 - Hände waschen, Tisch zum Mittagessen decken.
  • 11:00 - 11:30 - Mittagessen.
  • 11:30 - 11:45 - Reinlichkeitserziehung in Form von Waschen, Zähneputzen, Wickeln oder auf die Toilette gehen, sowie Umziehen für den Mittagsschlaf.
  • 12.00 - 14.00 - Mittagsschlaf.
  • 14:00 - 14:30 - Aufwachen, Toilettengang, Anziehen, Abholzeit.